Schrecklicher Traum im Herrenhaus
„Schrecklicher Traum im Herrenhaus“ – als das Jagdpolizeigesetz an das Abgeordnetenhaus überging.
Aufschrift auf dem Hirsch: Jagd-Ordnung
Erschienen: Datum unbekannt, im Satiremagazin Berliner Wespen
Kontext: Die Karikatur bezieht sich auf das Jagdpolizeigesetz, das unter anderem die Jagdrechte und -pflichten für das Volk und den Adel im Kaiserreich regelte. Die Gesetzgebung führte oft zu Diskussionen, insbesondere da die Jagd traditionell ein Privileg des Adels war. Diese Karikatur stellt die Abgeordneten als unfähige Jäger dar, die die „Jagdordnung“ nicht einfangen können – eine Anspielung auf die Abgehobenheit und Unwirksamkeit der Politik.
Beschreibung des Bildes:
In der Karikatur ist ein Hirsch abgebildet, auf dem das Wort „Jagd-Ordnung“ steht. Drei Jäger, offenbar Abgeordnete oder Adlige, liegen erschöpft auf dem Boden, unfähig, den Hirsch zu fangen. Die Szene symbolisiert die Unfähigkeit der Politiker, ihre eigenen Regeln durchzusetzen, und kritisiert die Eliten, die das Jagdrecht kontrollieren wollen, ohne die Realität zu beherrschen.
Satirisches Gedicht unter der Karikatur:
So lagen sie da und sprachen die Drei,
Da rannte der weiße Hirsch vorbei,
Und eh' die drei Jäger ihn recht geseh'n,
So war er davon über Tiefen und Höhn.
Husch, husch! Piff, paff! Trara!
(Quelle: Berliner Wespen)